Taxi Driver

Veröffentlicht auf von Travis


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Die deprimierende Charakterstudie "Taxi Driver" gehört zweifelsohne zu den bedeutensten Filmen der 70er Jahre. Mit seiner Hauptfigur Travis Bickle (brilliant: Robert de Niro) präsentiert Regisseur Scorsese dem Rezipienten einen desillusionerten und emotional verkrüppelten Einzelgänger, der in einer - aus seiner Sicht - gefühlskalten Gesellschaft keinen Platz zu finden scheint und schlussendlich mit radikalsten Mitteln versucht, seiner Einsamkeit zu entfliehen. Als Bickle gegen Ende des Films kurzerhand selber den Part des "Großen Regens" übernimmt ("Eines Tages wird ein großer Regen den ganzen Dreck von der Straße spülen"), wird ihm letztlich das zuteil, wonach er sich schon immer sehnte: Aufmerksamkeit.

Story

Fazit: Das kompromisslose Psychogramm eines Verlierers, der sein eigenes kaputtes ICH stets mit Hasstiraden auf gestrandete Existenzen zu kompensieren versucht, ist auch Jahrzehnte nach seiner Erstaufführung immer noch ein Fest für interpretierende Hobby-Soziologen. Zumindest hat der Streifen bis heute nichts von seiner Aktualität eingebüßt und darf zweifellos zu den besten Filmen überhaupt gezählt werden (nicht nur des New Hollywood), die das Genre Drama zu bieten hat.


Trivia:

Als Vorbereitung für seine Rolle fuhr de Niro selber einige Wochen Taxi

Komponist Bernard Herrmann starb nur wenige Stunden nach Beendigung der Musikaufnahmen friedlich im Schlaf

Das "You talkin' to me" gehört zu den berühmtesten Szenen der Filmgeschichte und genießt längst Kultstatus




Veröffentlicht in Kult & Co.

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