The Taking Of Pelham 123

John Travolta und Denzel Washington als Gegenspieler in einem Film? Das hört sich zwar im ersten Moment recht gut an, doch das Resultat ist eine herbe Enttäuschung. Nach gut 100 Minuten wurde meine latente Remake-Feindlichkeit zumindest auf's Neue bestätigt.
Plot: Schwerverbrecher (John Travolta) entführt mit seiner Gang eine vollbesetzte U-Bahn in New York und fordert 10 Millionen Dollar Lösegeld für die Passagiere. Fahrdienstleiter Garber (Denzel Washington) verhandelt über Mikro mit den Geiselgangstern und versucht das Schlimmste zu verhindern...
Wenn Tony Scott Regie führt, wissen die meisten schon, was sie erwartet: Hochglanz-Action, rasante Schnitte in Videoclip-Ästhetik und viel Krawumm. Das alles sind zwar perfekte Zutaten für einen anspruchlosen Blockbuster, für einen guten Film reicht dieses Potpourri keineswegs. in medias res: Travolta agiert als Asi-Gangster mit Börsenwissen zwar recht souverän, doch im Vergleich zu Robert Shaw, der im Original einen perfekten Bösewicht mit Stil zum Besten gab, geht der Scientologe völlig unter. Und Antagonist Denzel Washington ist, so leid es mir auch tut, eine glatte Fehlbesetzung. Selten hat man den Schauspieler so lustlos agieren sehen wie in diesem Film. An die lakonische Performance eines Walter Matthau kann der zweifache Oscar-Preisträger auf jeden Fall nicht im geringsten anknüpfen.
Fazit: Spannungsarmer High-Tech-Aufguss eines kleinen Klassikers, der außer 'ner hippen Optik nicht viel zu bieten hat und Washington in einer seiner schwächsten Rollen zeigt. "The Taking of Pelham 123" ist wirklich nur Leuten zu empfehlen, die sich visuell schnell und leicht verführen lassen